Am 6. Dezember 1774 proklamiert Kaiserin Maria Theresia mit der „Allmeinen Schulordnung für sämmtliche kaiserlich-königliche Erblande“ erstmals eine Bildungspflicht für alle Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Die Verordnung ist ein wichtiger Meilenstein in der Bildungsgeschichte und als solche auch in unserem kollektiven Gedächtnis verankert. Die Veranstaltung nimmt mit der Umsetzung des Gesetzes in Tirol einen weniger bekannten Teil in den Blick. Sie geht u.a. den Fragen nach, inwieweit die Reform eine allgemeine Alphabetisierung zur Folge hatte und welche Relikte wir in der aktuellen Schule heute noch aus dieser Zeit finden können. Der Vortrag findet im "Forschungs- und Dokumentationszentrum zur Südtiroler Bildungsgeschichte" an der Uni Brixen statt; die Ausstellung zur Schulgeschichte in diesem Vortragsraum ist absolut sehenswert, ein Muss für alle schulisch interessierte Menschen.
Referentin: Annemarie Augschöll Blasbichler, Prof. an der Fakultät für Bildungswissenschaften